Auf Grund seiner spezifischen Konstruktion wird MELBA in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen eingesetzt. Dazu gehören Betriebe des ersten und zweiten Arbeitsmarktes, Einrichtungen der beruflichen Qualifizierung, verschiedenste Rehabilitationseinrichtungen, Kliniken, Schulen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Trainingszentren, Integrations-Fachdienste u.v.m.
Bei all diesen Fragestellungen wird MELBA von Fachkräften aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen angewendet. Dazu gehören unter anderem Ergotherapeuten, Ingenieure, Sozialarbeiter, Psychologen, Lehrer, Schwerbehindertenvertrauensleute und Mediziner.
Im Folgenden finden Sie kurze Erläuterungen zu einzelnen Konzepten, in deren Rahmen MELBA eingesetzt wird.
MELBA wird im Bereich der beruflichen Rehabilitation auf vielfältige Art und Weise und zur Beantwortung einer ganzen Reihe von Fragestellungen verwendet. So auch im Kontext der Medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR), bei der die klassische medizinische Rehabilitation bereits an den Anforderungen der Arbeitstätigkeit eines Rehabilitanden orientiert wird. MELBA findet dabei Verwendung, um mit den Fähigkeitsprofilen der Klienten den Status Quo ihrer Fähigkeiten zu dokumentieren und auf dieser Basis Therapie- bzw. Entwicklungsziele zu formulieren. Anhand eines weiteren Profils am Ende der Maßnahme kann dann der Erfolg der Maßnahmen dokumentiert und evaluiert werden.
Häufig ist MELBA auch Bestandteil von Stellungnahmen und Berichten. So wird – nicht zuletzt gegenüber dem Kostenträger – beispielsweise belegt, mit welchen Einschränkungen Klienten eine Maßnahme begonnen haben und inwiefern die Fähigkeiten im Rahmen der Maßnahme wiederhergestellt werden konnten.
Auch im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) wird MELBA eingesetzt. Das BEM wird mit dem Ziel durchgeführt, die einmal eingetretene Arbeitsunfähigkeit eines Arbeitnehmers zu überwinden, der erneuten Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und so letztlich den Arbeitsplatz des betroffenen Beschäftigten zu erhalten. In diesem Kontext unterstützt das Instrument MELBA die BEM-Beauftragten beispielsweise bei der Beantwortung der Frage, ob der vorhandene Arbeitsplatz angemessen ist, welcher andere Arbeitsplatz auf Grund seiner Anforderungen in Frage kommt, welche Fähigkeiten des betroffenen Arbeitnehmers trainiert werden müssen und können, ob eine Arbeitstätigkeit durch gestalteriche Maßnahmen an die Fähigkeiten des Arbeitsnehmers angepasst werden können etc.
Potenzialanalysen werden für verschiedene Personengruppen angeboten. So etwa für Schüler, für Auszubildende oder auch für Flüchtlinge. Bei allen konzeptionellen Unterschieden besteht ein Ziel in all diesen Bereichen darin, möglichst differenziertes Wissen über die Schlüsselkompetenzen, Fähigkeiten und Begabungen der Teilnehmer zu gewinnen und diese Erkenntnisse entsprechend zu dokumentieren. Darauf aufbauend wird dann ein Bezug zu arbeitsrelevanten Aspekten hergestellt, etwa dahingehend, welche Berufsausbildungen für einen Schüler geeignet sind, welche Kompetenzen eines Menschen im Hinblick auf eine bestimmte Tätigkeit gestärkt werden müssen etc.
MELBA bietet mit seinen Fähigkeitsprofilen dabei zum einen die Zusammenstellung der arbeitsrelevanten Schlüsselqualifikationen und physischen Fähgkeiten, die im Rahmen einer Potenzialanalyse berücksichtigt werden müssen. Zum anderen werden die Profile unmittelbar zur standardisierten Dokumentation der Ergebnisse verwendet. So sind die Profilings vergleichbar, unabhänig davon, mit welchen Personengruppen und mit welchen diagnostischen Methoden und Instrumenten die Erkenntnisse gewonnen werden.
Eine Grundlage für die Arbeit in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ist das seit 2010 gültige Fachkonzept für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich der Bundesagentur für Arbeit, das mit einer Handlungsempfehlung und Geschäftsanweisung (HEGA) bekanntgegeben wurde. Demnach soll die Berufliche Bildung auf der Basis eines ausdifferenzierten und verbindlichen Gesamtkonzepts erfolgen.
Im Hinblick auf die Anwendung von MELBA sind aus dem umfangreichen Fachkonzept einige Punkte besonders hervorzuheben. So soll beispielsweise im Eingangsverfahren eine Kompetenzanalyse durchgeführt werden, deren Ergebnisse in die Ausarbeitung einer individuellen Entwicklungsplanung einfliessen. Hier eignen sich in besonderer Weise die Fähigkeitsprofile von MELBA. Dies gilt auch für die geforderte dynamische Fortschreibung der Eingliederungsplanung: Durch die wiederholte Dokumentation der Fähigkeiten eines Beschäftigten kann überprüft werden, welche Ziele erreicht sind und wo weiterer Entwicklungsbedarf gegeben ist.
In der HEGA wird festgestellt, dass die Bildungmaßnahmen differenziert werden sollen in tätigkeits-, arbeitsplatz-, berufsfeld- und berufsbildorientierte Qualifizierungsstufen. Bei dieser Aufgabe bieten die Anforderungsprofile von MELBA wesentliche Unterstützung. So können für die vier Stufen dieser Binnendifferenzierung typische Anforderungsprofile definiert werden und die entsprechenden Arbeitstätigkeiten können gemäß dieser Vorgaben gestaltet werden.
Schließlich soll hier noch auf die Betreibspraktika hingewiesen werden, die ein verbindlicher Bestandteil des Fachkonzepts sind. Voraussetzung für ein Betriebspraktikum ist – neben dem Interesse des Beschäftigten – die weitgehende Übereinstimmung der Anforderungen des Arbeitsplatzes mit den Kompetenzen des Teilnehmers. Ob dies gegeben ist, kann mittels des MELBA Profilvergleichs standardisiert festgestellt und dokumentiert werden.